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Dort, wo sich zwei mittelalterliche Straßen kreuzten
und sich für ein paar hundert Meter im Tal des Bernsteinbaches vereinigten,
entstand das Dorf Oberweißenbach. Der Ortsname bedeutet so viel wie „klarer
Bach“. Die Reste zweier Turmhügelburgen aus
dem 13. Jahrhundert sind noch erhalten. Ein 1304 geschlossener Schenkungsvertrag
des Adeligen „Albertus de weizzenpach“, der hier ansässig war, gilt als die
älteste urkundliche Erwähnung des Ortes. Im 14. Jahrhundert baute ein
Geschlecht, das sie „Forster“ nannte, eine Burg auf der Weißen Höhe. Sie wurde
1412 zerstört. Nun kam das Gebiet an die Burggrafen von Nürnberg und
späteren Markgrafen von Bayreuth. Dadurch wurde es vom Reichsland und der
Stadt Eger (heute Cheb in Tschechien)
losgelöst.
Im Dorf Oberweißenbach wurde nun der größte Teil der
etwa 35 Bauernhöfe zu einem Rittergut zusammengefasst. Damit belehnte der
Markgraf 1443 das Adelsgeschlecht derer „von Neuenstetten, genannt Stürmer“.
Nach dem Abgang des letzten Gutsbesitzers aus dieser Sippe (1548) wechselte
dieses Gut mehrfach den Besitzer und wurde nach und nach
aufgeteilt.
Im Dreißigjährigen
Krieg kam es, nicht zuletzt wegen der Grenznähe zu Böhmen, der Oberpfalz und
Sachsen zu vielfachen Truppendurchzügen und Zerstörungen, besonders in den
Jahren 1632/33 und 1641. Pest,
Flucht und Hunger sorgten dafür, dass 1648 nur noch jeder zweite Bauernhof
bewirtschaftet war.
Nach dem Aussterben der Markgrafen von Bayreuth und Ansbach, kam das Gebiet 1792 an Preußen. 1806 war es französische Provinz und erst seit 1810 gehört es zu Bayern. 1818 wurde die selbständige politische Gemeinde Oberweißenbach (damals Landkreis Rehau) gegründet. Einige Häuser in zeittypischer Bauweise des 19. Jahrhunderts sind im Ortsbild erhalten geblieben. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf wuchs nur langsam und hatte vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 220 Einwohner. Durch den Zustrom an Flüchtlingen wuchs die Zahl nach 1945 schnell auf 320 an. Am 31.12.1977 erfolgte die Eingemeindung in die nur drei Kilometer entfernte Porzellanstadt Selb
Namensgebend für unsren Ort war seine Lage am
Bernsteinbach. "Weißenbach" bedeutet eigentlich "klarer Bach" bzw. Siedlung an
einem klaren Bach. Noch 1692 nennt ihn Magister Johann Will den "Weißenbach".
Der Gewässername hatte sich also über fünf Jahrhunderte gehalten.
Erst im
19. Jahrhundert bürgerte sich der Name "Bernsteinbach" ein, weil der Bach aus
der Flur Bernstein herunter fließt. Diese wiederum hatte ihren Namen von dem um
1400 eingegangenen Dorf gleichen Namens, von dem heute nur noch die
Bernsteinmühle übrig geblieben ist.
Der Ort erscheint in Urkunden des 14.
Jahrhunderts in den Schreibweisen Beizzenbach, Weissepach, ohne Unterscheidung
der Dörfer Ober- oder Unterweißenbach
© GAV Verlag, Oberweissenbach
1135 | Erste Erwähnung als "Wizinbach". Zwei Häusergruppen entstehen um zwei Adelssitze, jeweils an den Verzweigungen alter Straßen. Diese Adelssitze sind sogenannte Turmhügel mit Wall und Graben. |
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1304 | Einer dieser Turmhügel wird zum Rittersitz des "Albertus de Weizzenbach" ausgebaut. Er befindet sich bei HNr. 20. Ein zweiter (heute Inselteich) gehört mit 3 Höfen bis 1356 zur Burg Epprechtstein und geht dann ein. |
14.Jhdt. | Das Dorf mit ca. 16 Höfen ist im Besitz der "Forster" von Selb. Sie bauen eine Burg auf der Weißen Höhe. |
1412/14 | Die Burggrafen von Nürnberg erwerben die Gegend. Die Forster müssen ihre Lehen an sie verkaufen. Die Burg geht ein. |
1426 | Das Dorf kommt durch Erbschaft an die Markgrafen von Bayreuth. |
1443 | Das Rittergut bei HNr. 20 wird zusammen mit 6 Bauernhöfen an den Ritter Jobst von Neustetten verliehen und bleibt bis 1538 im Besitz dieser Familie. Es wird zu einem landwirtschaftlich orientierten Gutsbetrieb umgestaltet. Das Dorf teilt sich zwei Teile, nämlich "Gut Weißenbach" (= die zum Rittergut gehörigen Höfe) und das Dorf Oberweißenbach. |
1618-48 | Nach dem Dreißigjährigen Krieg sind von den 46 Haushalten in Ober- und Unterweißenbach 19 völlig verödet. |
1630-38 | Ulrich von Raitenbach besitzt das Rittergut, ein Hof zinst zur Burg in Eger, der Rest ist markgräflich. |
1638 | Christoph Heinrich v. Eckersberg u. seine Nachkommen haben das Gut bis 1750 inne, dann wird es unter bürgerlichen Besitzer geteilt. |
1735 | Oberweißenbach hat 17 Höfe und 6 Herbergen ohne Grundbesitz. |
1774 | sind es 28 Höfe und 6 Herbergen. |
1792 | Nach dem Aussterben der Markgrafen von Bayreuth-Ansbach wird das Dorf preußisch wie das ganze Sechsämterland. Der "Steuervorgeher" Joh. Nikol Müller legt die ersten Gemeindeakten an. |
1806-10 | Napoleon besetzt Oberfranken. Oberweißenbach hat stark unter Einquartierungen der Franzosen und ihrer Verbündeten zu leiden. |
1810 | Das Selber Gebiet kommt zum Königreich Bayern. Oberweißenbach wird 1818 eine selbständige Gemeinde. |
1848 | Errichtung einer Schule. Sie besteht bis 1971. |
1914-18 | 12 Gefallene im Ersten Weltkrieg |
1939-45 | 25 Gefallene im Zweiten Weltkrieg. |
1948 | Es gibt 41 Häuser, 307 Einwohner, davon 120 Flüchtlinge vornehmlich aus dem Sudetenland. |
1978 | Gebietsreform: Eingemeindung nach Selb (damals 101 Häuser, 358 Einwohner). |
2000 | 107 Häuser, ca. 320 Einwohner |
2005 | Das Dorf präsentiert sich im Internet |